20. September 2001

Künstler / Institutionen übernehmen das Wirtshaus für einen Tag und sorgen auch für das Kulturprogramm.
Mnozil Brass waren die ersten, die bei diesem Experiment mitmachten. Mnozil Brass, heute Weltstars, waren das für mich schon damals. Es war witzig, wie sie an die Sache herangingen; bemerkenswert, mit welcher Ernsthaftigkeit die Gäste betreut wurden, gekocht und serviert wurde. Es ging um Qualität, darum, diesen Wert zu leben, was auch immer angegangen wird.
Als künstlerischen Act brachten Mnozil Brass an diesem Abend Triology auf die Bühne: Wow! Was für eine unglaubliche Energie …
Eigentlich fällt das jetzt unter last-minute-Plan B!!

Triology kam ein Jahr später mit Wolfgang Muthspiel noch einmal zu uns. Der Tourplan war ziemlich verrückt: Mittwoch Edinburgh, Donnerstag Gutenbrunn, Freitag Prag, das liest sich kompliziert und war es letztendlich auch: Mit dem Flug hatte irgendwas nicht geklappt, und die Musiker und die Crew saßen am Auftrittstag um 14:30 Uhr noch in Frankfurt fest, immerhin 650 km von Gutenbrunn entfernt.  Mit einem Mietauto bewegten sie sich dann Richtung Gutenbrunn, und wir haben derweil unsere angemeldeten Besucher informiert, dass wir den Konzertbeginn um eine Stunde verschieben mussten …

Ich habe dann mit dem Triology-Techniker  telefoniert und nach seinen Anweisungen versucht, die Bühnentechnik startklar zu machen. Um 21:30 Uhr konnten wir mit dem Konzert beginnen, die ganze Band sauste quasi vom Bus direkt auf die Bühne, der Soundcheck wurde kurzerhand während des Konzerts gemacht, und alle waren irgendwie fertig … Die Absurdität der Situation hat aber für ein ganz besonderes Konzert gesorgt. Erleichterung, Erschöpfung, Ärger, Freude, an die Grenzen gehen…  zum Glück da sein, mit dabei sein … trotz widrigster Umstände alles geschafft zu haben…. eine musikalische und auch menschliche  Sternstunde …